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Prostitution ist ein vom gesellschaftlichen Diskurs weitestgehend tabuisiertes und ausgegrenztes Thema. Über die tatsächliche Anzahl der Frauen, die in Deutschland unter oft prekären Lebensbedingungen der Prostitution nachgehen, gibt es keine verlässlichen Angaben. Vorsichtige Schätzungen gehen von ca. 80.000 bis 200.000 Frauen aus. Ein großer Teil dieser Frauen kommt aus südost- und osteuropäischen Ländern. Armut und berufliche Perspektivlosigkeit sind wesentliche Ursachen für eine Tätigkeit in der Armuts- und Zwangsprostitution. Gewalt- und Missbrauchserfahrungen in der Kindheit stehen in einem direkten Zusammenhang zur Prostitutionstätigkeit.
Für die Ausstellung „gesichtslos - Frauen in der Prostitution“ begleitete Hyp Yerlikaya die dargestellten Frauen über einen Zeitraum von über zwei Jahren. Als Fotograf unterstützt er immer wieder soziale Projekte. Neben den in dieser Zeit entstandenen Aufnahmen war Yerlikaya maßgeblich an der Durchführung der Interviews beteiligt, die die Ausstellung in Form von Film- und Tonaufnahmen auf dokumentarischer Ebene ergänzen.
Die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim bietet seit 2013 Frauen in Mannheim, die in der Prostitution arbeiten, eine professionelle psychosoziale, medizinische und sozialrechtliche Beratung an. Amalie sorgt für praktische Lebenshilfe, kostenfreie medizinische Behandlung und einen geschützten Rückzugsort. Die Beratungsstelle unterstützt Frauen umfassend, wenn diese aus der Prostitution aussteigen und (mit ihren Kindern) ein neues selbstbestimmtes Leben beginnen wollen.
Die Bücherinsel stellt einen Büchertisch mit Fachliteratur zum Thema bereit.
 
Vernissage am Freitag, 26.September, 18.00-20.00 Uhr, VHS Bezirk Schwetzingen e.V., Raum 303; Eintritt frei
Begrüßung Hermann Ungerer Henríquez
Grußwort Waltraud Kieber-Weiblen
Einführung Astrid Fehrenbach, Leiterin der Beratungsstelle Amalie