Verhandlungsstopp auch für Tompkins-Gelände

Verteidigungsministerium prüft eigene Bedarfe - Schwetzingen ebenfalls betroffen

Das Verteidigungsministerium stoppt die Umwandlung militärisch genutzter Liegenschaften für zivile Zwecke. Grund ist der erhöhte Bedarf an Standorten durch die geplante Vergrößerung der Streitkräfte, teilte das Ministerium aktuell der Öffentlichkeit mit. Auf direkte Anfrage gestern bei den Bundesimmobilien (BImA) erhielt die Stadt die Antwort, dass auch die laufenden Verhandlungen mit Schwetzingen zunächst gestoppt seien. Über die Dauer der Prüfungen könne noch keine Aussage gemacht werden.

„Wir respektieren die Entscheidung des Bundes im Hinblick auf die aktuelle Lage in Europa, sind ein Stück weit aber auch enttäuscht, weil wir in den letzten Jahren viel Energie in den Prozess gesteckt hatten und kurz vor dem Durchbruch für die Entwicklung von attraktiven Wirtschaftsflächen gewesen sind“, sagt Oberbürgermeister Matthias Steffan zu der aktuellen Entscheidung. Gerne wolle man den Gesprächsfaden zu gegebener Zeit wieder aufnehmen.

Die Stadt Schwetzingen hatte 2021 die Gespräche mit der BImA und dem Land für eine Entwicklung der Kasernenflächen aufgenommen und intensiviert. In einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) wurden 2023 konkrete Überlegungen für ein Nutzungskonzept entwickelt. In kooperativer Zusammenarbeit wurden bis 2025 auch die städtebaulichen Rahmenbedingungen ausformuliert. Neben der mittel- und langfristigen Nutzung der Kasernengebäude für die aktuell betriebene Landeserstaufnahme für Flüchtlinge sollen im oberen und hinteren Bereich auf ca. 17 ha Fläche attraktive Flächen für die Wirtschaft entstehen. Als nächste Schritte sind ursprünglich die Ausübung des kommunalen Erstzugriffs für den Erwerb der Flächen sowie die Bewertung der Grundstücke für die nächsten Monate vorgesehen gewesen, um dann in das Bebauungsplanverfahren zu starten. Jetzt bleibt abzuwarten, wann und wie sich der Bund entscheiden wird.

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